Sonntag, 28. Januar 2018

Projekt Kleine HD Hexe HHO System

Hier möchte ich mal mein letztes Projekt , die kleine HD Hexe vorstellen , mit Pleiten, Pech und Pannen .
Es begann damit das ein Freund mich fragte ob ich ein extra stabiles System für ihn bauen könnte , mit dem er verschiedene Wagen bis zum Hubraum von 4 Litern testen möchte und das so stabil ist das es einer Tüvprüfung standhält . Das hiess ein kompaktes kleines Kraftpaket bis maximal kurzzeitig 5 LPM  für maximal 3 LPM Dauerbetrieb . also machte ich mich an die Planung .
Die Zelle sollte 25 Platten haben , also für 12 , 24 oder 48 Volt Gleichstrom nutzbar sein und hat eine aktive Elektrolysefläche von ca 3700 cm².
Ich hatte schon länger eine etwas breitere Dichtungsgrössee übrig die zwischen der kleinen Hexe mit 100 mm Aussendurchmesser und 90mm Innnendurchmesser der Dichtungen und dem Midiformat mit 133/123mm angesiedelt ist . also habe ich mich im Cadprogramm dran gemacht Zellplatten zu entwerfen mit zusätzlich sogenannten Krallbohrungen für die Dichtung , in die sich die Dichtung beim spannen der Zelle reindrücken kann um die dichtungen für den Fall einer Überbeanspruchung durch Druck oder Flammrückschlag im Normalbetrieb sicher zu fixieren .
Da ich für die Premium Zellen nur weisses transluszentes Silikon in 3mm Dicke verwende, das aus Mattenmaterial ausgestanzt wird und dieses Material etwas weicher ist als das übliche EPDM , war es ein zusätzliches Stück Betriebssicherheit für Dauer.
Es wurde , nachdem ich die DXF Dateien für die Zell und Endplatten fertig hatte zum Laserbetrieb gegeben um genügend Zellplatten für 2 Systeme zu bauen . die Zellplatten wurden aus 1mm dickem 1.4404 V4A Gelasert , die Endplatten aus 8mm dickem 1.4301 V2A .

Der Vorratstank und der Bubbler wurden aus 1.4305 V2A Edelstahl geschweisst mit eingeschweissten 1/4 Zoll Muffen für die weiteren Anschlüsse.
Für die sehr saubere Schweissarbeit ein Riesendankeschön an Michael / Orbitalo  , der hier wiedermal sein können voll unter Beweis gestellt hat. Den ersten Prototyp hatte ich noch mit einem Edelstahlrückschlagventil aus dem Industriehandel zwischen Bubbler und Vorratstank ausgerüstet , sowie EPDM Schläuchen die für eine Maximale Arbeitstemperatur vom 167 Grad und 16 Bar Arbeitsdruck ausgelegt sind , für meinen Zwilling habe ich mir ein wenig mehr Arbeit gemacht , die Endplatten , der Tank und der Bubbler wurden geschliffen und Hochglanzpoliert in Handarbeit, war ne stundenlange Plackerei , ich denke das Ergebnis entschädigt für die Mühen .
Als ich mein System am zusammenbauen war hab ich einen kleinen Film in Echtzeit gemacht vom Zusammenbau der vorbereiteten Platten und Dichtungen :


Dann nach dem zusammenbau hab ich die Zelle zu 3/4 mit Elektrolyt befüllt  um einen Drucktest zu machen , also hab ich die frisch zusammengebaute Zelle ohne vorherigen Testlauf inklusive Spülen der Zelle einfach eingeschaltet und HHO produzieren lassen , das Ziel waren 20 Bar .
Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt , bei ca 12 Bar Zellendruck gab es in der Zelle eine Zündung ...... Gut das ich sie für den Messfilm in einem Sicherehitsbecken aus 20mm dickem Plexiglas drin hatte :


Hatte trotz dem Sicherheitscontainer eine halbe Stunde klingeln in den Ohren nach dem Knall .
Dann nach zerlegen und Analyse , warum zum Geier hat sie durchgezündet , ging es als richten der ganzen Platten . die Dichtungen sahen nach dem Zerlegen wieder wie Neu aus , hab trotzdem neue genommen . die Zellplatten mussten , damit sie planeben sind , alle mit dem Gummihammer gerichtet werden , bei dem 1mm Material kein Problem .
Die Endplatten waren nach der Explosion leicht bauchig , da reichte zum Planeben richten kein Gummihammer . mit 2 Tonnen Druckkraft wurden dei 8mm dicken Endplatten wieder gerade gemacht.
Danach wollte ich keine grenzwertigen Experimente mehr damit machen und baute das System zum normalen Testen fertig zusammen . So sieht es dann aus :





Nachdem Bubbler und Zelle befüllt waren ging es sofort ans testen des frisch zusammengebauten Systems . Ich habe 2 Messfilme davon auf Youtube hochgeladen , der erste zeigt das warmgelaufene System bei anvisierter HHO Maximalmenge , der zweite bei etwa 3 LPM was in etwa bei Halbgas der  langzeitigen Dauerbeanspruchung entspricht.

Das System läuft sauber hoch , die Temperatur hält sich in grenzen , nach dem Überlasttest im 3 LPM Test zeigt die Messsonde des Thermometers eine Elektrolyttemperaur von ca 55 Grad an .
Das System läuft im normalen Lastbereich  mit kleinen Effizienzeinbußen gegenüber den Standardhexen , dies ist den etwas grösseren Spülbohrungen geschuldet , aber die Zelle liegt mit ca 190Watt/Lpm immernoch in einem guten Effizienzbereich für diese Zellengrösse.
Diese Zelle ist mein Prototyp und unverkäuflich , ich mag die kleine , sie wird in Zukunft regelmässig ihren Dienst verrichten.



In eigener Sache

Nach den beiden HG Zellentests wurde mir erzählt das der Anbieter dieser Zellen der Meinung ist das ich mich auf ihn eingeschossen hätte und keine Ahnung hätte zum Thema HHO Zellen etc......
Mir persönlich ist es egal ob wer angenagt ist , wenn seine Bauwerke nicht das halten was er verspricht. Es zeigt mir nur die Haltung so eines Menschen gegenüber festgestellten Fakten.
Was er mit meinen Erkenntnissen durch die Tests macht ist mir völlig egal.
Nun es ist ganz einfach!
Ich bin ständig auf der Suche nach ein bisschen Erkenntnissen um die Faktenlage zu checken , ich würde mir niemals anmaßen zu behaupten ich weiss alles .
Darum hab ich mir über die Jahre immer mehr Messequipment zugelegt um Laborähnliche Messbedingungen schaffen zu können , die Technische Seite sollte ich als Werkzeugmacher mit annähernd 30 Jahren Berufserfahrung  und ständigem weiterlernen recht gut begriffen haben.
Zumal mir mein Beruf die Möglichkeiten bietet einfach einige Sachen zum probieren zu bauen , die die meisten anderen mitbastler halt nicht haben.
Mein Bestreben ist es zu helfen , auch wenn es eine brotlose Kunst ist und man sich einfach mal mit einem Danke zufriedengibt mit dem guten Gefühl jemandem weitergeholfen zu haben.
 Mein Werdeganz in Sachen HHO ist gespickt mit vielen Trugschlüssen , Fehlern und Rückschlägen , die ich durch diese Erfahrung einfach anderen interessierten Menschen ersparen möchte.

Warum überhaupt dieses Ewige Testen ? 
Nun es ist interessant zu sehen wo die Fakten liegen
Stellt euch vor ihr kauft ein Auto das Toll aussieht , die Herstellerangaben versprechen euch 300 PS
Was würdet ihr sagen wenn ihr euch wundert wieso die Kiste trotzdem keine 250 Km(h läuft , den Wagen auf den Leistungsprüfstand fahrt und dort festgestellt wird , der Wagen hat statt der versprochenen 300 PS nur 200 PS ?
Genauso sehe ich das mit den Zellen und den Angaben.

Generell ist es für eine Zelle die im Auto eingebaut wird um damit eine Verbrauchsreduzierung zu erzielen eher sekundär ob sie nun hocheffizient läuft , eher sind andere Faktoren wichtig , wie zum Bespiel das die Zelle bewusst heiss laufen muss , damit nicht nur HHO sondern auch Dampf erzeugt werden .
Aber wenn man ein Zellensystem zum Beispiel zum Löten , Schweissen , oder eine HHO befeuerung der Heizung nutzen möchte , dann spielt die Effizienz eben eine Etwas grössere Rolle , denn je weniger Primärenergie man aufwenden muss für die gleiche Gasmenge , umso besser.
Da hilft eine Subjektive Einschätzung , die Zelle läuft verdammt gut , eben nicht weiter !!!
Spätestens bei der Energiebilanz werden die Fakten wichtig.
Dazu kommt noch das Thema Betriebssicherheit , denn auch bei aller Begeisterung sollte man nicht vergessen das es sich hier um ein Hochexplosives Gasgemsich handelt , das immer gewisse Vorsichtsmaßnahmen erfordert , die leider oft vernachlässigt werden.
Ich muss selbst immer wieder feststellen das man in der Routine dazu neigt etwas Leichtsinnig mit der Materie umzugehen, da bin ich auch keine Ausnahme.
Aber trotzdem steht bei Versuchen die Sicherheit an erster Stelle.
Und neben den Zellen gibt es einige sehr knifflige Versuche um neues zu erfahren , bei denen man im Sinne der eigenen unversehrtheit Vorsicht walten lassen muss. 

Mittwoch, 3. Januar 2018

Zellentests und Analyse HGT11 und HG30

Nachdem mich neulich ein Unbekannter Anruf mit der Bitte um Hilfe aus der Arbeit riss lud ich die Leute zu mir ein um zu sehen wie ich helfen kann .
Sie brachten einen Kasten mit der mit viel Mühe gebaut wurde in dem ein HG30 Zellensystem verbaut war nach Vorgaben des Herstellers mitsamt einer für mich sehr seltsamen Schaltung um die 230 Volt Wechselspannung auf 60 Volt Gleichspannung zu bringen , mit denen die HG30 laufen sollte.Beim Anblich dieser Elektrischen Lösung war ich etwas irritiert , zeigte Bilder davon unserem Betriebselektriker und fragte ihn nach seiner Meinung . Er meinte das wäre etwas sehr Abenteuerlich , nach seiner Meinung nichts sicheres . Ich selbst arbeite nur mit Gleichstromnetzteilen , wie sie auch in der Industrie verwendet werden , das ist in meinen Augen für einen Dauerbetrieb die einzige sichere Methode die Zellen zu betreiben.
Hier mal ein Bild dieser Schaltung die bei der HG30 dabei war , vielleicht kann mich ein Sachkundiger anhand des Bildes aufklären wie das sicher funktionieren soll.


Dazu brachten sie noch eine HGT11 Zelle mit , die sie als Set fürs Auto erworben haben.
Der Hersteller verspricht in seinem Shop eine sehr hohe Gasproduktion , die mich neugierig machte wie denn nun die Werte mit dem Laborgastrommelzähler und dem Schaltnetzteil wirklich aussehen und ob die Zellen das halten was auf der Shopseite des Anbieters versprochen wird.
Als erstes wurde die HG30 getestet mit dem Schaltnetzteil .
Der Hersteller verspricht eine Maximale Gasmenge von 9 Litern HHO pro Minute und eine Dauerleistung von 6 Litern HHO pro Minute . Angaben vieviel Ampere bei den 60 Volt nötig sind hat er nicht gemacht. also haben wir sie getestet im Rahmen dessen was das MRGN-900 Netzteil hergibt .Das Netzteil ist in der Lage auf der 60 Voltstufe bis ca 18 Ampere kurzzeitig zu liefern, also kurzzeitig ca 1100 Watt bis die Überlastsicherung es auf ca 15,5 Ampere beschränkt. .
Ich verstehe den Sinn einer Zelle nicht die ausgerechnet auf 60 Volt laufen soll , denn es gibt so gut wie keine Netzteile die 60 Volt Gleichstrom liefern.
Aber gut , sie ist so gebaut wie sie ist und es gibt an der Zelle nur eine Anschlussmöglichkeit für Plus und eine für Minus , also machte ich mich ans testen .
Für die Testfilme habe ich den Entschäumer abgeklemmt und das Gas direkt aus dem Vorratsbehälter zum Bubbler geleitet , so kann man im Film den Gasverlauf gut nachvollziehen.
Hier die Messfilme :














Im ersten Film läuft sie auf ca 600 Watt Leistungsaufnahme beschränkt und wie man sehen kann liefert sie dabei ca 2,8 Liter Gas in der Minute .Die Leistungsaufnahme ist noch relativ gleichmässig , die Zelle läuft garnicht mal schlecht mit ca  215 Watt/Lpm.
Im zweiten Film sieht man bei voll aufgedrehtem Netzteil sehr starke Schwankungen in der Leistungsaufnahme , die Zelle ist nicht in der Lage mehr Ampere aufzunehmen .
Damit würde ich sagen sie ist so wie sie ist relativ am Limit der Leistungsfähigkeit.
wenn ich jetzt einen Mittelwert von 16 Ampere nehme nimmt die Zelle im Mittel ca 970 Watt auf und liefert dabei ca 4,2 Liter Gas in der Minute was einem Wert von ca.231 Watt/Lpm ergibt
die extremen Schwankungen zeigen das diese Zelle dabei stark am Limit ihrer Leistungsfähigkeit ist .
jede weitere erhöhung der Ampere würde zu noch grösseren Schwankungen führen und die Effizienz würde weiter zurückgehen.
Nun folgen die Filme der HGT11 dort sieht man bei stärkerer Leistungsaufnahme die schwankungen noch stärker.



Nun bei dieser HGT11 gibt es im Shop des Anbieters ganz klare Aussagen zur Leistungsfähigkeit und Effizienz . die Aussage ist Dauerleistung 1 Lpm bei 12 Ampere und Maximal 3 Lpm bei 35 Ampere ! Wenn ich jetzt davon ausgehe das er nicht die 12 Volt meint als Nennspannung , sondern die etwa 14 Volt Ladespannung im Auto würde die Angabe bedeuten 1 Lpm bei 168 Watt und Maximum 3 Lpm bei 490 Watt oder aber sagenhafte 163 Watt/Lpm
Wie man im ersten Film sehen kann , läuft die Zelle mit ca 204 Watt , die Zeit für einen Liter Gss beträgt dabei ca.69 Sekunden  das heisst ca. 234 Watt/Lpm Im dritten Film hab ich versucht in etwa die Leistungsaufnahme bei ca 500 Watt zu halten , dank der sehr starken Schwankungen ist es sehr schwer einen korrekten Mittelwert zu ermitteln .Die Gasausbeite dabei liegt bei ca 2,2Lpm
Das heisst ca 227Watt/Lpm . Wobei bei dieser Messung die Dampfseparierung am Gastrommelzähler verschlossen war.
In zweiten Film habe ich sie geöffnet, dort sieht man eine ca. gemittelte Leistungsaufnahme von ca 410 Watt auch schon relativ starke auf und ab Schwankungen
Die Zelle braucht dabei ca 67 Sekunden um 2 Liter Gas zu liefern das heisst ca. 230Watt/Lpm
Ich weiss nicht wie die Angaben des Anbieters ermittelt wurden , aber ich biete gerne eine Messung in seinem Beisein an.
Die Besitzer dieser Zellen haben dann unter meiner Anleitung sich eine Zelle mit Platten im Durchmesser 150mm gebaut mit insgesamt 39 Platten , die später in dem Kasten mit Netzteilen laufen soll mit 2x19 Kammern bei 38 Volt . Wir haben die Frisch zusammengebaute Zelle direkt getestet , einfach auf 30 Kammern geschaltet wie die HG30 um zu sehen ob sie genauso schwankend läuft. Hier der Film davon :




Wenn man sich diesen Film ansieht , sieht man das die Zelle konstant hochläuft , es gibt keine ständigen auf und ab Schwankungen der Leistungsaufnahme , was zeigt das diese Zelle am ende der Messung immer noch nicht am Limit ihrer Leistungsfähigkeit ist .
Wo liegt der Unterschied ? Zum einen hat die Zelle etwas mehr Plattenabstand , sowie eine bessere Spülung als die HG30 .da Gasvorlauf und Elektrolytrücklauf getrennt sind.
Die HG30 nutzt dieselben Schläuche zum Gasabtransport mit denen sie befüllt wird aus dem Vorratstank , damit kastriert man die Leistungsfähigkeit der Zelle enorm , weil das hochströmende Gas den nachfluss des Elektrolyts in die Zelle hemmt.
Mit einigen Modifikationen könnte diese Zelle Ihre mögliche Gasmenge enorm erhöhen .
Nur ob die Effizienz besser wird bestimmen noch andere Faktoren.
Auf den ersten Blick sind die HGT11 und die HG30 Solide und sauber gebaute Zellen , mit gut gewählten Edelstahlmaterialien . neben der Schwäche mit der Zellspülung sind mir die gewählten Dichtungen ein Schwachpunkt.
So wie es aussieht wurden als Dichtungen O-Ringe genommen , was eine absolut gleichmässige belegung erforderlich macht , da die O-RInge eine relativ kleine Kontaktfläche haben ist es wichtig das sie zueinander fast zu 100 Prozent fluchten , da es sonst zu verspannungen zwischen den Zellplatten kommt , was später bis hin zu undichtigkeiten führen kann .
Hier mal ein Bild in den man beim ranzoomen den versatzt der Dichtringe zwischen den einzelnen Platten sehen kann.

Was ich dazu sehr schade finde ist das die Endplatten zueinander nicht Isoluert sind . Es ist kein Muss die Zellen laufen ja auch so , nur es ist trotzdem ein Unsicherheitsfaktor der gerade , wenn man so eine Zelle im Auto verwenden will den Einbau kritisch gestaltet , da die Zelle in jedem Fall Isoliert werden muss um nicht mit der Karossierie in berührung zu kommen.
Ich habe hier versucht die Fakten aufzuzeigen , vielleicht hilft es dem Verkäufer ein bisschen die Zellen ein wenig zu modifizieren.
Es ist nicht an mir eine Wertung abzugeben oder ein Urteil .schliesslich sind meine eigenen Zellen ja auch nicht Perfekt ;-)
Fazit ist und bleibt jedoch , die beiden Zellen bleiben weit hinter den Angaben zurück !
zum Vergleich hab ich genug Messfilme auf dem Verifyfacts Kanal hochgeladen in dem andere Zellen unter gleichen Bedingungen gemessen wurden .
Sollte jemand interessiert sein , seine eigene Zelle einer solchen Messung zu unterziehen , so helfe ich gerne weiter.

Dienstag, 2. Januar 2018

Frohes Neues an die Welt da draussen

Hatte die letzten Monate sowenig Zeit zum Schreiben das ich selbst erschrocken bin wie lange der letzte Eintrag her ist .
Also wünsche ich erstmal allen an der Thematik interessierten ein gutes neues Jahr !
Ich hoffe das ich in diesem Jahr hier wieder mit einigen Erkenntnissen aus der Praxis dienlich sein kann . Eigentlich liefern die Erkenntnisse vielmehr Stoff zum Schreiben als ich Zeit habe Es wurde einiges Gebaut , getestet und es ist noch vieles in Arbeit das aebr erst zur Sprache kommt wenn handfeste Faktken gezeugt werden können .

Sonntag, 27. August 2017

HHO Brenner aus dem Internet

Gestern hatte ich besuch von einem Bekannten , er brachte einen Brenner mit, den er als HHO Torch gekauft hat und er sagte mir das er ihm beim ausmachen der Flamme durch einen Flammenrückschlag den Bubbler zerrissen hätte .
Das zeigt mir das mit HHO immer noch zu sorglos umgegangen wird !!!
Zum einen sollte der Bubbler so stabil sein das er einen gelegentlichen Flammrückschlag aushält, zum anderen sollte man sich immer vor Augen halten das HHO nicht einfach ein Brenngas ist wie Wasserstoff, Propan etc , das den Umgebungssauerstoff zum brennen braucht, sondern ein Explosivgas durch den enthaltenen Sauerstoff.
 Es geht hier um so einen kleinen Gasbrenner wie auf dem Bild :

Es ist schön wenn man die Gasmenge am Brenner regulieren kann , nur wenn man auf diese weise die hho Flamme löscht , dann kann die Flamme durch den Brenner durchschlagen weil er keine Arrestorfunktion hat , da das Griffstück hohl ist .
Man kann ihn ein klein wenig sichern indem man das Griffstück mit extrafeiner Edelstahlwolle richtig dicht stopft . Ideal wäre zu dem stopfen noch wenn das Nadelventil nicht oben am Brenner wäre sondern unterhalb. So wäre dann ein durchzünden ausgeschlossen wenn man die Gaszufuhr zudreht.
Wir haben gestern einen einfachen Versuch gemacht mit dem Brenner , habe einen Flammarrestor davorgeschaltet und dann den Schlauch vom Brenner abgezogen während die Flamme noch am brennen war , es hat sofort bis in den Arrestor durchgezündet. Danach wurde er mit Edelstahlwolle gestopft und bei dem selben Versuch passierte rein garnichts .
Also bitte bei solchen serienbelassenen Brennern im Interesse der eigenen Gesundheit wenigstens einen richtigen Arrestor davorsetzen.

Mittwoch, 9. August 2017

Grundlagen: Düsen

Da ja das Löten, Schweissen und Schneiden mit HHO einige der Hauptanwendungen sind ist die Auswahl der für den Zweck optimalen Düse nicht ganz unwichtig. Goldschmiede weltweit nutzen die Wassergasbrenner schon seit zig Jahren für ihre Arbeiten.
Als ich anfing mich mit der Thematik zu befassen wurde vor jahren heiss diskutiert was eine günstige und doch praktikable Möglichkeit ist.
Als eine der günstigsten Lösungen haben sich damals sogenannte Stromdüsen für Mig/Mag Schweissgeräte angeboten sie haben alle M6 Gewinde . Nachteil : Sie sind nur ab einem Innendurchmesser von 0,8mm erhältlich .
Achtung , wenn 0,6 draufsteht  dann haben sie ca 0,8mm durchmesser und sind für 0,6mm dicken Schweissdraht gedacht !!! Da für feine Anwendungen diese Düsen noch zu gross waren , habe ich vor jahren angefangen diese zu verkleinern indem ich sogenannte Erodierrohre in entsprechendem Durchmesser eingeschoben, durch aufbördeln gesichert und dann mit 7 Bar Druckgeprüft habe auf saubere Fixierung.
Damit konnte ich Standard Düsen auf einen Innendurchmesser von 0,3mm , 0,4mm , 0,5mm und 0,6mm modifizieren.  Es war zwar etwas aufwändig , aber sehr genau auch um eine gleichmässig arbeitende Düsenreihe zu bauen , zum Beispiel für einen Heizungsbrenner.
Später habe ich noch eine Möglichkeit aufgetan, Düsen für 3D Drucker aus China die es ab 0,2mm Durchmesser gibt auch mit M6 Gewinde. Nachteil sind die Chinesischen Fertigungstoleranzen ;-)
Habe mal vor  ner Weile einen kleinen Test gemacht mit Stromdüsen versus Chinadüsen , alle auf einer Brennerleiste geschraubt und damit mit genau gleichem Druck betrieben :


Ich glaube hier sieht man recht deutlich die Unterschiede . die 0,2mm Düse ist selbst bei geringstem Druck kaum zum Brennen zu bewegen , für Feinarbeiten hat sich die 0,3mm Düse als sehr gut herauskristallisiert. Im Hintergrund sieht man das die SIcherheit nicht zu kurz kommt , der Versuch ist durch einen Demanef Arrestor gegen Rückbrand gesichert und man sieht den Druck der Düsen .
Hier hab ich noch einen Düsenversuch gemacht um die Flammunterschiede aufzuzeigen bei verschiedenen Düsengrössen unter gleichem Druck :


Viel deutlicher kann man es , glaube ich nicht aufzeigen , ausser vielleicht .......
Es ist kein Kunststück eine richtig fette HHO Flamme mit einer sichtbaren länge von einem halben Meter zu machen , aber diese ist dann eher was für Grobmotoriker ;-)

Hier mal 2 Bilder von einer ganz feinen Flamme mit der 0,3mm Düse , man sollte dabei einfach auch der Anzeige des Netzteils ein wenig Aufmerksamkeit schenken :






26,1Volt 1,8 Ampere = 47 Watt , bzw 27,1 Volt 3,4 Ampere = 92 Watt
Es geht auch mit noch weniger , dann sieht man die Flamme kaum , ich mache so gerne Lötarbeiten geht irgendwie schneller als mit dem Lötkolben und ich brauche weniger Energie ;-)
Habe im laufe der Jahre viele verschiedene Brenner gebaut , zum einen für Anwendungen , zum anderen um meine Neugier zu befriedigen einiges habe ich einfach in mein Kuriositätenregal in die Sammlung gestellt , wäre vielleicht ganz witzig das eine oder andere mal wieder zu reaktivieren um hier einen netten beitrag zu kreieren.
Wie immer:  bei gezielten Fragen kann ich nach bestem Wissen und Gewissen auch gezielt antworten. ich helfe gerne.

Grundlagen: Arrestoren

Nachdem ich heute in Youtubekommentaren den laxen Umgang mit dem Thema Arrestoren und Bubbler lesen musste , einige Basics aus der Praxis .
Wer einmal einen richtig guten Flammrückschlag hatte, der weiss ganz genau wie laut und heftig so eine HHO Detonation sein kann.
Bitte liebe Bastler lasst bei aller Euphorie die Sicherheit immer an erster Stelle stehen , Ihr habt nur eine  Gesundheit die ihr euch durch Leichtsinn ruinieren könnt !!!
Der Flammarrestor ist quasi die erste Sicherung wenn man mit HHO arbeitet , wenn diese versagt und dann noch der Bubbler zu schwach gebaut ist , dann wird es sehr sehr laut und wenn man Pech hat noch viel mehr.........
Also egal welche Anwendung man gerade macht , Bubbler und Zelle sollten gegen einen Flammenrückschlag gesichert sein . Dies erreicht man mit einem sogenannten Arrestor , der gerne auch Flammenfresser genannt wird .
Wenn jemand glaubt er könnte durch ein gewöhnliches Rückschlagventil alles absichern , so wünsche ich ihm viel Spass mit dem Tinnitus , wenn nicht noch mehr passiert .
Mir sind 2 Arten von Arrestoren bekannt , die einfache Eigenbauvariante besteht aus einem Griffstück das am einen Ende den Gaseingang hat und am anderen Ende eine Düse oder einfach den Gasausgang für einen Schlauch und mit Edelstahlwolle gestopft wird .
die Professionelle Variante hat einen Sinterkern aus Edelstahl durch den das Gas durchmuss.
Hier im Bild einmal 3 Varianten :
Der obere Arrestor ist ein Industriell gefertigter Sinterarrestor von Demanef . Ich kenne bis jetzt keinen der für Kleine Gasmengen bis ca. 10 LPM  auch nur annähernd sicher wäre wie dieser. Ich nutze diese auch um Anwendungen abzusichern , sie kosten zwar ihr Geld , aber Imho sind sie jeden Cent wert !
der Mittlere ist ein Stopfarrestor in Grösse eines Kugelschreibers , der untere mein erster Stopfarrestor den ich vor Jahren als Anfänger gebaut habe und der mir heute noch zuverlässig gute Dienste leistet .

Diesen Arrestor habe ich damals einfach aus Installationsbedarf aus dem Baumarkt gebaut und mit extrafeiner Edelstahlwolle gestopft .


Wichtig falls jemand der über die handwerklichen Fähigkeiten verfügt das Stopfen sollte so dicht wie möglich erfolgen und die Edelstahlwolle immer mit einem stück Rundstahl und einem Hammer zwischenverdichtet. Wenn das Rohrstück voll ist und man so gut wie nicht mehr mit dem Mund durchpusten kann , dann ist die Stopfung ok.
Das geheimnis des Stopfarrestors ist : die Gasmenge im Arrestor ist so gering das ein Durchzünden oder auch durchbrennen eigentlich nur auf ungleichmässiges Stopfen zurückzuführen wäre.
Ich nutze die Stopfarrestoren als reine Handstücke , weil man einen Rückbrand schnell merken würde durch die Hitzeentwicklung von der Düse her und so noch genug Zeit bleibt den Gasfluss dahinter zu stoppen ohne weitere Schäden.
Für kleinere Arbeiten im Bereich bis 5 LPM mit Brenner nutze ich die Miniversion , in grösse eines Kugelschreibers , damit sind auch sehr feine Löt und Brennarbeiten möglich .
Wer eine Zelle von mir bekommt der bekommt auch einen dieser Brenner mit Wechseldüsen von 0,3 , bis 0,5mm dazu.


Dazu mehr im Thema Düsen.